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HALLOWEEN KILLS (2021)

HALLOWEEN KILLS (2021) Regie: David Gordon Green Ja. Es ist wieder einmal Halloween. Und ja. Michael Myers hat seine Lieblingsmaske ausgepackt und … tötet. ***** Tatsächlich kann ich über den Inhalt des neuen Halloween-Streifens gar nicht viel mehr sagen. Erwähnenswert ist sicher noch, dass die Handlung unmittelbar an das Sequel aus dem Jahr 2018 anschließt. Rund wird die ganze Sache vielleicht, wenn man erwähnt, dass 2022 dann HALLOWEEN ENDS erscheinen soll. Somit bilden die „neuen“ Halloween-Teile zumindest eine logische Einheit. Ich kann nahezu uneingeschränkt verstehen, dass es Fans gibt, denen HALLOWEEN KILLS gut gefallen hat. Immerhin hat der Film ein regelrechtes Feuerwerk an Selbstreferenzen zu bieten. Für nicht eingefleischte Halloween-Fans wird der vermeintliche Horrorfilmgenuss recht schnell zum „Bildchen sammeln für mein Stickeralbum“. Die Dramaturgie des Films erzeugt einfach keinen stimmigen Spannungsbogen. Hat man, als die Titelmelodie das erste Mal erklingt, durchaus noch kurz Gänsehaut, so lehnt man sich recht bald entspannt zurück und nuckelt, während man die zigste Analepse über sich ergehen lässt, mäßig interessiert an seinem kohlensäurehaltigen Zuckerwasser mit Koffein. Mit all seinen Rückblenden erinnert HALLOWEEN KILLS an diese unsäglichen Serienfolgen, die quasi nur aus Rückblenden bestehen. Das hat mich immer schon gelangweilt und es langweilt mich auch hier, weil es den Film daran hindert, Fahrt aufzunehmen. Schon mal Gas gegeben, während du die ganze Zeit in den Rückspiegel schaust? Wohl hoffentlich nicht, weil das einfach nicht geht. Nicht, wenn die Handlung eigentlich straightforward abläuft. Damit könnte ich mich vielleicht sogar noch anfreunden und ich erkenne auch den Mehrwert für Fans. Wenn dann aber plötzlich neben dem Messer auch noch die moralische Keule ausgepackt und der Durchschnittsmitmensch selbstreflexionstriefend als ebensolches Monster wie der Maskenkiller entlarvt wird (pun intended), dann wird mir schlecht. Liegt vielleicht am im Übermaß genossenen Zuckerwasser, aber filmische Moral bekommt mir generell nicht gut. Natürlich weiß ich, dass vor allem Slasher-Filme von diesen gesellschaftlich tradierten Werten und dem erhobenen Zeigerfinger zehren. Überleben darf, wer sich nicht dem animalischen Trieb hingibt und sexuell enthaltsam lebt. Aber dieses Anbiedern an diese semi-esoterische Selbsterkenntnis, dass wir doch selbst alle Schuldige sind … das erzeugt Übelkeit. Schlimmer ist dann nur noch, dass vor allem bestimmte Figuren derart stereotyp gezeichnet sind, dass Fremdschämen angebracht ist und man nicht umhin kommt sich zu fragen, ob man im Jahr 2021 Menschen tatsächlich noch derart platt darstellen kann und soll. Jamie Lee Curtis ist zweifelsohne cool. Aber auch sie war schon mal cooler und ihre stärkste Szene hat sie, als der Film plötzlich ganz leise, fragil und fast schon romantisch wird. Das war auch exakt der einzige Augenblick, in dem ich irgendetwas (von der Kohlensäure in meiner Magengrube mal abgesehen) gespürt habe. Zugegeben sind abgezählte drei Mordszenen ansehnlich choreografiert und der Boshaftigkeitsfaktor ist respektabel, aber insgesamt hat HALLOWEEN schon deutlich besser gekillt. Ach ja, der Soundtrack ist hörenswert. Aber ich bin ohnehin ein Fan der Rob Zombie Halloween Filme. (duck und weg) Und jetzt dürft ihr mich gern killen.




***** The dramaturgy of the film simply doesn't create a coherent suspense. If you still have goosebumps for a short while when the title melody sounds for the first time, you soon lean back relaxed and suck on your carbonated sugar water with caffeine, moderately interested, while you let the analepses wash over you. With all its flashbacks, HALLOWEEN KILLS is reminiscent of those unspeakable series episodes that virtually only consist of flashbacks. That's always bored me, and it bores me here, too, because it keeps the movie from picking up speed. I might even be able to get along with that, and I also recognize the added value for fans. But when suddenly the moral club is unpacked and the average person is self-reflectively exposed as just as monster as the mask killer (pun intended), then I get sick. Maybe it's the excess of sugar water, but cinematic morality generally doesn't sit well with me. Of course, I know that slasher films in particular draw on these socially traditional values. Survival is allowed to those who don't give in to animalistic urges and live a sexually abstinent life. But this pandering to this semi-esoteric self-knowledge that we are all guilty ourselves ... that makes me nauseous.




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